Wednesday 27 October 2010

Wie lege ich eine Wurmfarm an?

27. Oktober

Herzlich Willkommen. Heute sprechen wir über Möglichkeiten der Düngung in unserem Permakulturgarten. Eine Möglichkeit guten organischen Dünger zu bekommen ist sich eine Wurmfarm anzulegen.

Eine Wurmfarm funktioniert ähnlich wie ein Komposthaufen: Ein Haufen organischen Materials liegt ne Weile rum, wird zersetzt und irgendwann kommt bester organischer Dünger raus. Nur dass hier hauptsächlich die Würmer die Arbeit erledigen.
Damit es den Würmern gut geht brauchen sie eine dunkle, warme und feuchte Umgebung, sowie ausreichend Nahrung in Form von Küchenabfällen wie Obstschalen und Gemüsereste.


Als Behälter für die Wurmfarm kann alles mögliche Dienen, hauptsache es ist lichtundurchlässig. Überschüssiges Wasser sollte über ein Loch im Boden abgelassen werden können. Die so gewonnene dunkle Flüssigkeit, auch Wurmsaft genannt, stellt einen hervorragenden Flüssigdünger dar. Es ist reich an allen für die Pflanze wichtigen Nährstoffen, sowie Mikroorganismen, die die Bodeneigenschaften verbessern können. 
Aber der Reihe nach.

Für unsere Wurmfarmen in der Schule verwenden wir alte Badewannen als Behälter. Durch das Abflussloch tropft später der Wurmsaft. Damit nicht allerhand andere grobe Teile mit aus dem Loch transportiert werden, bedecken wir das Loch mit einem alten Orangennetz. Ein paar Steine fixieren das Netz.


Dann geben wir etwas Kompost als Starter und Rückzugsort für die Würmer in die Badewanne. Die im Kompost enthaltenen Mikroorganismen helfen später mit das organische Material zu zersetzen.


Es folgt eine Lage Mulch, also Rasenschnitt, Stroh oder auch zerkleinertes Papier.


Wenn das Mulchmaterial zu trocken ist, wird es etwas befeuchtet.


Nochmal Kompost drauf...

… und jetzt kommt das Futter für die Würmer. Besonders Küchenabfällen eignen sich hierfür.


Voila unsere Wurmfarm. Der Kontainer sollte mindestens zur Hälfte gefüllt sein und wird dann abgedeckt um die Wurmfarm schön dunkel und feucht zu halten. Dafür kann man z.B. Karton, alte Zeitungen oder auch einen festen Deckel wie ein altes Schild benutzen.


Wenn man die Wurmfarm etwas erhöht stellt kann man einen Behälter unter das Loch stellen in den dann der Wurmsaft tropft. Diesen 1A Düngernkann man dann verdünnt (1:10) auf die Pflanzen gießen.  



Noch ein paar Worte zur Fütterung:
Neben Küchen- und Gartenabfällen (Rasenschnitt, Laub,...) können die Würmer in geringem Maß auch zerkleinertes Papier und Karton verwerten. Auch Kaffeesatz und Teebeutel eignen sich als Futter.
Eierschalen enthalten wertvolles Kalzium für die Würmer und sollten ebenfalls regelmäßig in der Wurmfarm landen.

Vermeiden sollte man säurehaltiges Obst wie Zitrusfrüchte und Ananas, sowie Zwiebel und Knoblauch. Auch Fleisch und fetthaltige Lebensmittel sollten nicht in der Wurmfarm landen.

Eine Wurmfarm sollte an einem geschützten, schattigen Ort im Garten oder der Terrasse stehen und stets feucht gehalten werden.
In einer gut geführten Wurmfarm verdoppelt sich die Anzahl der Würmer alle 2 – 3 Monate.


Also dann viel Spaß mit euren Würmern. Vielleicht kann ich ja ein paar Wurmfarmen in euren Gärten bestaunen, wenn ich nächstes Jahr wieder komme.

1 comment:

  1. Ein gelungener Beitrag, vielen Dank! Gerade die 'Dritte Welt' braucht dringend mehr dezentrale Humusproduktion - auch wegen der durch Monsanto und Co. angerichteten Schäden.
    Sonnige Wurmfarmer-Grüße aus Potsdam!
    www.sieben-sterngedanken.de/wurmfarm

    ReplyDelete