Wednesday 16 March 2011

Ueberraschungen

13.Maerz

Auch diese Woche war wieder sehr abwechslungsreich und mit vielen Überraschungen bestückt. Schönen wie weniger schönen.
Diese Woche konnte ich meine erste Olive frisch vom Baum probieren. In Paarl, nahe Kapstadt wachsen die Olivenbäume an jeder Ecke und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand die Oliven erntet. Ich hab mir jedenfalls mal eine geschnappt und voller Vorfreude hineingebissen.... erste Überraschung der Woche! Frische Oliven schmecken alles andere als lecker. Es ist ein Geschmack zwischen scharf und unglaublich bitter. Nichts was man gerne im Mund behält und man leider noch lange danach schmeckt. Ich bin dann belehrt worden, dass Oliven erst für mehrere Monate in Salzlake eingelegt werden müssen, bevor man sie essen kann. Ich frage mich, wer auf die Idee gekommen ist diesen kleinen Früchten so viel Aufmerksamkeit zu schenken? Wer hatte die Idee dazu diese bitteren Dinger in Salzlake zu packen und dann ein paar Monate zu warten? Meine Hochachtung davor, denn eine Welt ohne Oliven und Olivenöl will ich mir gar nicht vorstellen.

Anders als Oliven sind diese kleinen Dinger zum sofortigen Verzehr geeignet


Eine andere Überraschung habe ich diese Woche auf den PCs von SEED entdeckt. Viren. Hunderte, an einem PC sogar tausende infizierte Dateien. Und das trotz Virenscanner. Wie machen diese Biester das nur immer wieder?
Es hat ganz schön gedauert bis ich die PCs wieder virenfrei hatte, was aber auch daran liegen kann dass ich kein PC-Mensch bin. Für mich muss ein PC funktionieren. Ist mir egal wie er das macht, aber laufen muss er. Mit viel Hilfe von Christoph und dem Internet hab ich es aber dann doch irgendwie geschafft die Computer zu reinigen. Puh! Meine Aufgaben bei SEED sind wirklich vielfältig. 

Da heisst es den Grips anstrengen oder "Wo isn's Hirn?"

Am Freitag dann bekomme ich zufällig von Anna erzählt, dass es ein schweres Erdbeben in Japan gab. Ich konnte es gar nicht fassen, denn ich hatte an diesem Tag ein wenig Radio gehört und habe nichts mitbekommen. Das hat mich schon irgendwie geschockt, dass ich in Südafrika so wenig mitbekomme. Ich meine eine ganze Schar afrikanischer Staaten treten in den Bürgerkrieg und ich bekomme kaum was mit. Die Regenbogenpresse Südafrikas bringt weiterhin ihre überaus alltagsrelevanten Nachrichten wie „Woman breast feeds puppy“ („Frau stillt Welpen“) oder „Man marries his goat“ („Mann heiratet seine Ziege“).
Jedenfalls bin ich dann flugs ins Internetcafe und habe mich auf den neuesten Stand gebracht. Ich bin sehr froh dass unseren Freunden und deren Familien in Japan nichts passiert ist. Wie schnell sich doch die Welt ändern kann.
Aber manchmal bin ich schon etwas überrascht wie einfach man hier das Weltgeschehen verpassen kann.

Township-Gefaehrt

Noch eine Überraschung, ich habe mein erstes Paket aus Deutschland bekommen. Das war vielleicht aufregend kann ich euch sagen. Wie Weihnachten! Es war von meiner Freundin Johanna und enthielt lauter schöne Sachen über die ich mich sehr gefreut habe. Unter anderem japanischen grünen Tee der sehr gut zu meiner derzeitigen Sehnsucht nach japanischen Produkten v.A. Lebensmitteln passt.
Vielen vielen Dank Johanna!!!

Auch am Montag gab es eine Ueberraschung. Shaun, unser Gaertner in Rocklands wurde am Wochenende uebelst verpruegelt. Eine Wunde am Hinterkopf und ein geschwollenes Auge so gross wie ein Tennisball zieren sein Gesicht. 
Er hat nicht genug Geld um sich einen Arzt zu leisten, spricht aber schon von Rache da er die Typen erkannt hat die ihn so zugerichtet haben. 
Als ich gefragt habe ob man nicht zur Polizei gehen kann erklaerte man mir, dass Shaun dann erst recht Probleme bekaeme und die Polizei ohnehin nichts tun kann. 

Ansonsten fällt mir in dieser Woche besonders auf, dass das es deutliche kühler ist. Wir haben zwar immer noch schönen Sonnenschein, aber es hat jetzt ziemlich schnell auf angenehme Temperaturen um die 23°C abgekühlt. Vielleicht kommt doch langsam der Herbst?




PS: Ich habe lange mit dem Einstellen dieses Artikels gezoegert. Ich bin gerade ueberwaeltigt von den Ereignissen in Japan und fuehle mich sehr hilflos und traurig deswegen. Trotz meines afrikanischen Abenteuers sind alle meine Gedanken gerade in Japan, meiner alten Liebe. Ich wuensche den Menschen dort viel Kraft, Gesundheut und Geduld diese Tage durchzustehen. Ganbatte! Ihr schafft es! Ich denk an Euch.

2 comments:

  1. Unglaublich, wie ich immer wieder entdecke, dass ich selbstverständlich Dinge konsumiere, über deren Werdegang ich gar nicht Bescheid weiß. Danke für die "Oliven-Infos"!
    Ja, mir ging es auf meinen Reisen auch so - die "Auslandsnachrichten" in Uganda bezogen sich maximal auf Kenia und in Panama wurde in der Hauptstadt nicht einmal viel über die Überschwemmungen im Osten des Landes berichtet...
    Liebe Moni, ich bin sicher, alle Leser(innen) deines Blogs sind dir dankbar, dass du diesen Eintrag eingestellt hast.
    Ich drück dich, wie immer!

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  2. PS: Ich bin nicht sicher, ob Moni schon mal drauf verwiesen hat, aber die Website von SEED ist sehr hübsch und informativ: http://www.seed.org.za/index.php

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